Herbert Hoffman, Jahrgang 1919, stammt aus einer aufstrebenden, begüterten Fleischerfamilie in Pommern. Die Erziehung war puritanisch und streng. Mit Ausdauer und Willenskraft, einer fast schon an Starrköpfigkeit grenzenden Beharrlichkeit verfolgte er nach dem Zweiten Weltkrieg sein Ziel, Tätowierer zu werden - ohne jemals seine bürgerliche Herkunft abzustreifen. Sein ausgeprägter Geschäftssinn verhalf ihm mit seiner 1961 gegründeten »Ältesten Tätowierstube Deutschlands« in Hamburg St. Pauli zu Wohlstand und Reichtum in einer Branche, die damals noch als unanständig verrufen war. Heute gilt er unter jungen Tattoofans als Pionier der Tätowiergeschichte, als »lebende Legende«.
Albert Cornelissen, Jahrgang 1913, ist ein Bär von einem Mann, unverwüstlich, bodenständig und humorvoll. Er wuchs in einer klassischen Arbeiter- und Seefahrerfamilie auf, in der Tätowierungen zur Familientradition gehörten. Er fuhr viele Jahrzehnte ein unstetes Nomadenleben, reiste als Seemann um die Welt und später mit seiner Familie in einem Tattoomobil durch Europa, bis er schließlich in Hamburg sesshaft wurde.
Karlmann (Karl-Herrmann) Richter, Jahrgang 1913, gestorben am 26.06.2005, interessierte sich schon als Jugendlicher eher für die tätowierten Hafenarbeiter als für seine Pflichten als Erbe und Nachfolger eines feinen Kieler Familienunternehmens. Erst mit knapp sechzig Jahren schaffte er es jedoch, die Fesseln seiner großbürgerlichen Herkunft abzustreifen und mit Unterstützung von Herbert Hoffmann in St.Pauli Anfang der 1970er Jahre ein neues Leben als Tätowierer zu beginnen. Dafür verließ er ohne jede Vorwarnung seine Frau und die vier Kinder - am Abend vor Weihnachten. Seinen Sohn Manfred, der im Film ebenfalls mitwirkt, sah er erst zwanzig Jahre später wieder - die anderen Kinder nie.
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